Die manuelle Lymphdrainage ist vor allem im therapeutischen Bereich zur Linderung von lymphatischen Beschwerden wie Ödemen an Armen oder Beinen bekannt. Jedoch gewinnt die sogenannte kosmetische Lymphdrainage in der Wellnessbranche immer mehr an Bedeutung. Bei Medios-Seminare können Sie diese Massage-Technik in einer Intensivausbildung in Offenbach bei Frankfurt, in Tegernsee bei München und in Berlin erlernen. Sie wird Ihnen ermöglichen, bei Ihren Klienten Entschlackungsprozesse zu aktivieren, Stress zu mindern und die Haut zu straffen. Die kosmetische Lymphdrainage wird auch besonders zur Behandlung von Cellulite eingesetzt. Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr über die Funktion der Lymphsystems, Beschwerdebilder und Therapiemöglichkeiten.
Was versteht man unter dem Lymphsystem?
Das lymphatische System verteilt sich wie ein Netz über den gesamten Körper und wirkt als Abwehr gegen Fremdpartikel, Bakterien oder krankhaft verändertes Gewebe (z. B. Krebs). Es hängt eng mit dem Blutkreislauf zusammen. Über die Lymphe, eine klare bis gelbliche Flüssigkeit, werden die Erreger aus dem umliegenden Gewebe abtransportiert und in den Lymphknoten bekämpft. Dort werden auch die sogenannten Lymphozyten gebildet, die als Teil des Immunsystems arbeiten. Das Knochenmark, die Milz und die Mandeln (Tonsillen) gehören ebenso zu diesem Abwehrkomplex.
Pro Tag transportiert der menschliche Körper etwa zwei Liter Lymphflüssigkeit von den Lymphkapillaren über die Lymphbahnen bis in die Hohlvenen. Dies geschieht entweder passiv über die Bewegung der Gliedmaßen oder das Zusammenpressen der Lymphgefäße oder über die aktive Kontraktion der Lymphangione (Lymphherzen). Deren glatte Muskulatur zieht sich etwa zehn Mal pro Minute zusammen. Durch eine Lymphdrainage kann diese Frequenz auf bis zu 60 Mal pro Minute erhöht werden.
Wie eingangs beschrieben, müssen zwei Formen der manuellen Lymphdrainage unterschieden werden. Die therapeutische Form wird vor allem von speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeuten und staatlich geprüften Masseuren durchgeführt, die damit verschiedene Krankheitsbilder behandeln. Hierzu gehören primäre (angeborene) und sekundäre lymphatische Ödeme. Eines der bekanntesten ist das Lymphödem am Arm nach einer Brustkrebsoperation. In diesen Fällen kommt es zu Stauungen im Bindegewebe, die durch die Drainage (frz. „entwässern“) der Lymphbahnen gelöst werden sollen. Der Körper wird angeregt, das überflüssige Wasser abzubauen. Oftmals wird diese Methode durch Kompressionstherapie unterstützt, wie Kompressionsbandagen oder -strümpfe, um zu vermeiden, dass sich die betroffenen Stellen erneut mit zu viel Flüssigkeit füllen.
Der Deutsche Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V. definiert diese Heilbehandlung folgendermaßen:
„Ziel der Behandlung ist es, die reduzierte Pumpfunktion des Gefäßsystems zu unterstützen. In erster Linie dient die manuelle Lymphdrainage der Entstauung von geschwollenem Gewebe. Hierbei handelt es sich zumeist um Schwellungen an Armen oder Beinen. Physiotherapeuten verwenden dabei spezielle Handgriffe, bei denen zum Beispiel durch rhythmische, kreisende und pumpende Bewegungen der Handflächen die angestaute Flüssigkeit in Richtung der zuständigen Lymphknotenstation abtransportiert wird. Durch die Atmung und durch zusätzliche Anregung entfernt liegender Lymphknoten kann dabei eine Sogwirkung erzielt werden, die den Abtransport der Gewebsflüssigkeit begünstigt. Das Gewebe schwillt ab, die Schmerzen werden gelindert und das Gewebe wird lockerer und weicher, was sich ebenfalls auf die Beweglichkeit auswirkt.“
Inhalte der kosmetischen Lymphdrainage
Die kosmetische Lymphdrainage hingegen wenden Sie in der Regel nur bei gesunden Menschen an. Sie eignet sich für die Prävention und unterstützt die körpereigene Lymphaktivität Ihrer Klienten. Was Sie bei dieser Behandlung beachten müssen und wie Sie vorgehen, erfahren Sie in unserem Kurs. Diese Therapieform bietet sich als Gesichtsmassage an, um zum Beispiel Tränensäcke zu verringern, das Hautbild zu verfeinern oder die Faltenbildung zu reduzieren. Zudem kann diese Technik bei Kopfschmerzen und Migräne helfen. Bei Cellulite, auch unter dem Namen Orangenhaut bekannt, können Sie diese Massageform ebenso einsetzen. Im Bereich des Sports eignet sich die manuelle Lymphdrainage zum Einsatz nach Verletzungen, um Flüssigkeitsstauungen zu mindern. Ebenso gern nutzen Klienten diese Massageform bei der Vor- und Nachbehandlung von Schönheitsoperationen, um die Wundheilung zu verbessern. Beispielsweise bei einer Liposuktion, einer Fettabsaugung, sollte zweimal pro Woche eine Lymphdrainage durchgeführt werden. Insgesamt hat die kosmetische Lymphdrainage eine entspannende, reinigende und krampflösende Wirkung.
Die Lymphdrainage verfolgt mehrere Ziele: In allererster Linie sollen die betroffenen Körperstellen entstaut und von eingelagerten Eiweißen, Fettsäuren und Wasser befreit werden. Durch die sanfte Massage erhöhen Sie sukzessive die Kapazitäten der Lymphgefäße, Flüssigkeiten aus den umliegenden Geweben abzutransportieren. Die Eigenmotorik der Kapillaren und Bahnen wird ebenfalls verbessert. Sollte es zu Unterbrechungen der Lymphbahnen gekommen sein, zum Beispiel durch Operation oder Unfall, können sich bei entsprechender Stimulation neue Verbindungen herausbilden. Durch den Abtransport der Flüssigkeit verringert sich zudem die Hautspannung an geschwollenen Körperpartien.
Kontraindikationen
In einigen Fällen ist davon abzuraten, eine Lymphdrainage durchzuführen. Dies trifft sowohl auf die kosmetische als auch auf die therapeutische Variante zu. Hierzu gehören, wie bei anderen Massageformen, akute Entzündungen oder offene Hautstellen, aber auch kardiale Ödeme. Eine erhöhte Muskelkontraktion kann die Herzinsuffizienz verschlimmern und lebensbedrohliche Folgen haben. Auch bei malignen Prozessen wie Krebs und vorliegenden Thrombosen sollten Sie vorsichtig sein.
Die speziellen Behandlungsgriffe
Doch aus welchen Bewegungsabläufen setzt sich die manuelle Lymphdrainage zusammen? Es handelt sich hierbei um eine sehr sanfte Vorgehensweise, die mit geringem Druck arbeitet. Mit kreisenden Bewegungen massieren Sie Ihren Klienten proximal zu distal, das heißt zunächst die körpernahen Regionen wie den Hals, anschließend die körperfernen Regionen Gesicht, Nase und Augen. Auch an den Armen beginnen Sie zunächst in der Achselhöhle und arbeiten sich bis zum Handgelenk vor. Der Pump-, Dreh- oder Schöpfgriff gehören ebenso zum Repertoire dieser Therapiemöglichkeit. Ihre jeweilige Anwendung erlernen Sie in praktischen Übungen bei Medios-Seminare.
Erlernen Sie in einer eintägigen Intensivschulung die kosmetische Lymphdrainage
Medios-Seminare bietet Masseuren, Wellnesstherapeuten und KosmetikerInnen, die ihr Praxisangebot erweitern möchten, eine eintägige Ausbildung in der kosmetischen Lymphdrainage an. Unsere qualifizierten Dozenten erläutern Ihnen die Charakteristika des Lymphsystems, die medizinische Geschichte seiner Entdeckung, seinen Aufbau und seine Funktionsweise. Sie erhalten einen Gesamtüberblick, in welchen Fällen eine Lymphdrainage durchgeführt werden kann und was Beschwerdebilder wie traumatisches und postoperatives Ödem, Lymphödem oder Lipödem bedeuten. Sie erhalten klare Informationen darüber, in welchen Fällen eine kosmetische Lymphdrainage angewendet werden kann. Zudem entdecken Sie in praktischen Übungen die verschiedenen Massage-Techniken und ihre Anwendung auf Gesicht, Hals, Dekolleté, Armen und Beinen.
Dieses Seminar beinhaltet immer auch die „Cellulite-Behandlung“. Wenn Sie die Fortbildung zum Wellnesstherapeuten besuchen, gehört dieses Modul „Kosmetische Lymphdrainage inklusive Cellulite Behandlung“ bereits dazu. Das Weiterbildungsinstitut verfügt über drei Standorte: Offenbach bei Frankfurt, Berlin und Tegernsee bei München. Auf unserer Website können Sie sich über die aktuellen Termine unserer Seminare informieren.
Viele Grüße
Uwe Goy-Schröder