60 Prozent der Menschen in Deutschland erleben zumindest gelegentlich Burnout-Symptome wie anhaltende Erschöpfung, innere Anspannung und Rückenschmerzen – das ergab eine Studie aus dem Jahr 2018. Burnout kann jeden treffen und von leichten Alarmsignalen wie dem Zwang sich zu beweisen bis hin zur totalen Erschöpfung reichen. Viele Betroffene merken erst sehr spät, dass sie in die Burnout-Falle geraten sind. Adäquate Hilfe ist dann umso wichtiger. In diesem Beitrag erfahren Sie, was ein Burnout ist, welche Phasen es durchläuft und welche unterschiedlichen Burnout-Typen es gibt. Außerdem erläutern wir Ihnen, wie ein Burnout-Coach Betroffenen helfen kann, wieder einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Schließlich erläutern wir Ihnen, wie Sie eine Ausbildung zum Burnout-Berater bei Medios Seminare absolvieren können.
Was ist ein Burnout?
Der Begriff „Burnout” geht auf das englische Verb „to burn out“ zurück und bedeutet „Ausgebranntsein“. Dabei handelt es sich um einen besonderen Fall berufsbezogener oder familiärer chronischer Erschöpfung. Dieser Zustand geht oftmals mit Frustrationen einher, dass Betroffene ihre Ziele nicht mehr erreichen und zu hohe Erwartungen an ihre Leistungen stellen. Hinzu kommen Gefühle der Hoffnungslosigkeit: Burnout-Patienten denken, sie befinden sich in einer ausweglosen Situation, und neigen dazu, sich selbst aufzugeben.
Die zwölf Phasen des Burnout-Syndroms
Ein Burnout geschieht nicht von heute auf morgen. Oftmals ist es ein schleichender Prozess, der – falls der Betroffene nichts dagegen unternimmt – bis zu zwölf Phasen umfassen kann. Diese Phasen werden wiederum in drei größere Kategorien einsortiert: die Alarmphase, die Widerstandsphase und die Erschöpfungsphase. In den ersten vier Phasen reicht das Verhalten vom Zwang, sich zu beweisen, über verstärkten Einsatz, die Vernachlässigung eigener Bedürfnisse bis hin zu deren Verdrängung.
In der Widerstandsphase will der Betroffene das sich anbahnende Burnout-Syndrom nicht wahrhaben: Er deutet Werte um, verleugnet Schwierigkeiten und zieht sich zurück. Das Umfeld beobachtet in dieser Phase oftmals Verhaltensänderungen, beispielsweise eine aggressivere Kommunikation. Erreicht der Betroffene die Erschöpfungsphase, nehmen die negativen Gefühle immer stärker zu: Selbstentfremdung, das Gefühl einer inneren Leeren, depressive Zustände bis hin zur totalen Erschöpfung, dem Burnout, und sogar Selbstmordgedanken.
Wege aus dem Burnout: Als Burnout-Coach anderen helfen
Wichtiger Hinweis: Wer in der Burnout-Prävention arbeiten möchte, sollte genau abschätzen können, in welcher Phase sich ein Patient befindet. Hat er bereits die letzten beiden Phasen 11 oder 12 erreicht, ist in jedem Fall professionelle Hilfe durch einen qualifizierten Psychologen notwendig.
Die vier Burnout-Typen
Obwohl die Phasen ähnlich sind, die ein Mensch mit Burnout durchläuft, können anhand seiner Persönlichkeit vier Burnout-Typen unterschieden werden:
- Perfektionist: In dem Wunsch nach Anerkennung strebt er nach unrealistischen Zielen.
- Helfer: Sein Selbstwertgefühl steigt, wenn andere Menschen von ihm abhängig sind.
- Ja-Sager: Ihm fehlt es an Stärke und Selbstbewusstsein.
- Idealist: Er will die Welt retten und denkt immer schon an die nächste Aufgabe.
Wen kann Burnout treffen?
Tatsache ist: Jeder kann von einem Burnout-Syndrom betroffen sein. Jeder, der persönlichen und/oder berufsspezifischen Anforderungen nicht angemessen begegnen kann. Dabei tragen Angestellte ein höheres Risiko als Selbständige. Außerdem trifft es oftmals Menschen in jungen Jahren, zwischen 25 und 45 Jahren, die in großen Unternehmen arbeiten. Männer sind häufiger als Frauen betroffen. Unter den Frauen sind diejenigen stärker exponiert, die durch Job und Familie eine doppelte Belastung erleben.
Ein Blick auf die Berufe zeigt: Leistungssportler sowie Trainer und Manager können vom Burnout betroffen sein, darüber hinaus Menschen mit Tätigkeiten, die viel emotionale Zuwendung erfordern. Hierzu zählen beispielsweise Heil- und Pflegeberufe, Berater und Lehrer. In manchen Fällen haben sich junge Menschen aus den falschen Gründen für einen bestimmten Karriereweg entschieden und gar nicht die Fähigkeiten, um den Beruf ein Leben lang auszuüben. Dann kann ein Burnout drohen.
Persönliche Werte und Berufswahl miteinander in Einklang bringen
Das Hintergrundwissen über Burnout und seine Entstehung ist wichtig, um Betroffenen entsprechend helfen zu können. Hierbei ist unter anderem ein individueller Werte- und Präferenztest hilfreich, bei dem Sie dem Patienten gezielte Fragen stellen:
- Was ist Ihnen an Ihrer Arbeit wichtig? Warum?
- Was ist Ihnen in Ihrem Leben wichtig? Warum?
- Wie verbringen Sie Ihre Freizeit? Warum?
Je mehr Fragen Sie stellen, umso detaillierte Antworten erhalten Sie. Aus den Antworten des Patienten können Sie die Werte herausfiltern, die ihm persönlich wichtig sind. Hierzu zählen beispielsweise Ausgeglichenheit, Disziplin, Geselligkeit, Individualismus, Nachkommen, Pragmatismus oder Vergnügen. Doch es gibt noch viele weitere.
Dem Leben wieder einen Sinn geben
Wenn ein Mensch seine Werte ergründet hat, kann er seinem Leben (wieder) einen Sinn geben. Dieser neue Sinn kann auch die Berufswahl beeinflussen. Jemand, dem zum Beispiel die Familie sehr wichtig ist, sollte kein Montage-Handwerker oder -Ingenieur werden. Er würde zu viel Zeit getrennt von seinen Liebsten verbringen. Ein Mensch, der Ehrlichkeit schätzt, wird sich in der Politik fehl am Platz fühlen, da vielmals Kompromisse mit den anderen Beteiligten geschlossen werden müssen. Stattdessen sollten die Werte und die Berufswahl im Einklang stehen, damit der Betroffene langfristig glücklich ist.
Burnout-Prophylaxe: Dem Ausgebranntsein entgegenwirken
Um dem Burnout entgegenzuwirken, hilft es nichts, im Status Quo zu verharren und immer wieder darüber zu jammern. Nur mit dem Willen zur Veränderung kann auch Veränderung geschehen. Als mögliche Wege aus dem Burnout bieten sich drei Lösungsansätze an. Beim ersten verändert der Betroffene aktiv seine Umwelt. Er beseitigt die Umstände, die ihn belasten, oder beeinflusst sie auf positive Weise. Der zweite Ansatz orientiert sich nach innen: Es geht darum, die eigenen Erwartungen zu ändern, seine innere Haltung zu überprüfen und die persönlichen Bewältigungsstrategien zu verbessern. Die dritte Variante ist die „Flucht“: Der Betroffene verlässt die bedrückende Situation, um nicht daran kaputt zu gehen.
Wie das konkret funktioniert und welche Rolle Zielsetzungen dabei spielen, erfahren Sie in der Weiterbildung zum Burnout Coach von Medios Seminare. Sie lernen außerdem weitere Komponenten der Burnout-Prävention kennen, darunter Stressmanagement und Entspannungstechniken.
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Klaus Brüggemann von der Wellness Akademie lässt in die Schulung zahlreiche persönliche Erfahrungen einfließen, denn er hat selbst ein Burnout erlebt. Dadurch lassen sich die einzelnen Phasen sowie die Wege aus der Burnout-Falle viel besser nachvollziehen.
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