Erfahren Sie mehr über Triggerpunktmassage. Was sind Triggerpunkte und wie wirken diese? Warum ist es eine effektive Behandlungsmethode ?
Wenn das myofasziale System schmerzt
In den letzten Jahren hat das myofasziale System in der Behandlung von Schmerzen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei handelt es sich um die Muskeln und die Faszien – ein Bindegewebe, das die Muskeln umspannt. Das System zieht sich durch den ganzen Körper und kann bei dauerhaften Überlastungen oder Fehlbelastungen Schmerzen auslösen. Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei die Triggerpunkte, knötchenförmige Verhärtungen in der Muskulatur. Werden sie korrekt behandelt, lösen sich die Verspannungen und die Klienten können wieder schmerzfrei leben. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Triggerpunkt-Behandlung, ihre Geschichte sowie ihre Therapiekonzepte. Darüber hinaus erläutern wir Ihnen, wie sich die Ausbildung in der Triggerpunkt-Methode bei Medios Seminare gestaltet.
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Triggerpunkte – eine Definition
Der Begriff Triggerpunkte stammt aus dem Englischen. „To trigger“ bedeutet, dass etwas ausgelöst wird. In diesem Fall lösen spezielle Punkte in der Muskulatur Schmerzen aus, die weit hinaus strahlen können. Der Punkt selbst reagiert nur bei Druck schmerzhaft. Ein Triggerpunkt in der Schulter beispielsweise kann jedoch Spannungsschmerzen vom Nacken bis ins Gesicht hervorrufen. Die Lage dieser Punkte lässt sich eindeutig klinisch bestimmen, worauf wir weiter unten im Beitrag genauer eingehen.
Triggerpunkte äußern sich als zusammengezogene oder verkürzte Muskelfasern. Dadurch werden sie schlechter durchblutet, was auch den Stoffwechsel einschränkt: Entzündungsstoffe werden viel langsamer abgebaut. Darüber hinaus sind die Faszien rund um die Muskelfasern mit zahlreichen Nervenenden versehen, was dann zu Schmerzen führt. So kann bei zum Beispiel ein Triggerpunkt für einen „ischias-artigen“ Nervenschmerz verantwortlich sein, der bis in den Oberschenkel strahlt. Diese Verknotungen entstehen zumeist durch eine fehlerhafte oder übermäßige Belastung. Sie sind die Folge von Haltungsstörungen oder Reaktionen auf andere Erkrankungen des Bewegungsapparats wie Bandscheibenschäden oder Verschleiß an den Gelenken.
Triggerpunkt-Methode: Ein Trend oder längst bekannt?
Die ersten Aufzeichnungen über die sogenannte „Triggerpunkt-Akupunktur“ stammen von einem holländischen Militärarzt aus dem 17. Jahrhundert. Er beobachtete, wie ein japanischer Soldat auf der indonesischen Insel Java dank einer Nadelung in den Oberbauchmuskel von seinen heftigen Bauchschmerzen dauerhaft befreit wurde. In den 1820er-Jahren berichteten eine Reihe von Ärzten in Europa und den USA von ihren Behandlungserfolgen bei Rückenschmerzen. Hierfür setzten sie Nadeln auf die entsprechenden Triggerpunkte, die den Muskel reizten. Mittlerweile ist durch Studien bekannt, dass viele Akupunktur-Stellen mit den typischen Triggerpunkten im Bewegungsapparat identisch sind. Diese Behandlungstechnik ist also keineswegs neu. Sie gewinnt nun in Deutschland und Europa immer mehr Anhänger.
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Neuere Forschungen zu muskulären Übertragungsschmerzen
Triggerpunkt-Dozent Martin Schöller
Die ersten systematischen Untersuchungen zu Triggerpunkten führte Dr. Kellgren in London durch. Im Jahr 1938 veröffentlichte er seine Ergebnisse und zeigte den Zusammenhang zwischen Schmerzen und druckschmerzhaften Muskeln auf. Die US-amerikanischen Ärzte Dr. Janet Travell und David A. Simons führten diese Arbeiten in den nächsten Jahrzehnten weiter. Sie entdeckten, dass Triggerpunkte ursächlich für eine Vielzahl an Schmerzen seien. Aus ihren Studien heraus entwickelten sie das zweibändige Standardwerk in der Triggerpunkt-Methode, das „Handbuch der Muskel-Triggerpunkte“ (1993). Neuere Arbeiten zur Thematik stammen beispielsweise von Siegfried Mense, emeritierter Professor für Anatomie an der Universität Heidelberg. Seine Forschungen haben ebenfalls dazu beigetragen, die Triggerpunkt-Behandlung stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Wann ist eine Triggerpunkt-Behandlung indiziert?
Dank der genannten Forschungsarbeiten hat die Triggerpunkt-Behandlung in der Medizin und Physiotherapie an Bedeutung gewonnen. Sie eignet sich für eine Vielzahl an Symptomen. Hierzu zählen etwa:
- Spannungskopfschmerz,
- Schmerzen im Nacken, an der Halswirbelsäule oder an den Schulterblättern,
- Akute und chronische Lumbalsyndrome,
- Schmerzen in der Gesäßregion, an der Hüfte und an den seitlichen Oberschenkeln,
- Tennisarm/Golferarm,
- Traktussyndrome (Hüft- und Oberschenkelschmerzen) sowie
- Muskuläre Überlastungsschmerzen.
Doch wie lassen sich die Triggerpunkte ausfindig machen und wie können Masseure sie gezielt behandeln? Das erklären wir im nächsten Abschnitt. Eine tiefergehende Einführung in diese Methode ist Teil unseres Triggerpunktmassage-Kurses bei Medios Seminare. Auf unserer Website finden Sie die aktuellen Triggerkurs-Termine.
Die Wirkungsweise der Triggerpunkt-Methode
Ziel der Triggerpunkt-Behandlung ist es, den verknoteten Muskelstrang zu dehnen, die umliegenden Faszien zu lösen und dadurch die Durchblutung und den Stoffwechsel anzuregen. Dies kann etwa durch eine spezielle manuelle Physiotherapie erfolgen, durch eine Triggerpunktstoßwelle oder durch die bereits erwähnte Triggerpunkt-Akupunktur. Eine weitere Form, die Neuraltherapie, ist mittlerweile in den Hintergrund gerückt. Hierbei wurde dem Patienten ein lokales Betäubungsmittel in den Triggerpunkt gespritzt. Studien haben allerdings ergeben, dass nicht das Anästhetikum die Beschwerden lindert, sondern die Injektionsnadel, die den verhärteten Muskel reizt. In der eintägigen Triggerpunkt-Ausbildung bei Medios Seminare erlernen Sie, wie Sie mit verschiedenen Massage-Bewegungen die Muskelknoten schnell und ohne Nebenwirkungen lösen können. Die Akupunktur-Variante und die Neuraltherapie sind nicht Teil des Kurses.
Verknotete Muskeln zielgerichtet erkennen
Wer an der Triggerpunkt-Ausbildung bei Medios Seminare teilnehmen möchte, bringt im Idealfall bereits ausreichend Vorkenntnisse mit, beispielsweise als Sportmasseur mit erfolgreich abgeschlossenem Grundkurs oder als Massagepraktiker. Der Grund: Für die Triggerpunkt-Behandlung ist anatomisches Wissen über die Muskelgruppen im menschlichen Körper von Vorteil. Die Anamnese zu Beginn einer Therapiesitzung stellt die Basis für den späteren Behandlungsplan dar.
Ein Triggerpunkt lässt sich eindeutig identifizieren, wenn er vier Kriterien erfüllt. Erstens müssen Sie als Masseur in der Muskulatur ein verspanntes Muskelfaserbündel ausfindig machen. Zweitens testen Sie, ob die Zone im Hartspannstrang empfindlich auf Druck reagiert. Drittens sollten vom Triggerpunkt Schmerzen ausstrahlen. Und viertens sollte der Hartspannstrang lokal zucken, wenn Sie den Triggerpunkt mechanisch stimulieren. Haben Sie diese Kriterien geprüft und die entsprechenden Triggerpunkte erkannt, können Sie einen individuell auf den Klienten zugeschnittenen Behandlungsplan entwerfen. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie in unserem Triggerpunkt-Kurs.
Die Triggerpunkt-Ausbildung bei Medios Seminare
Die Kurse zur Triggerpunkt-Behandlung finden in unseren Ausbildungszentren in Tegernsee bei München, Offenbach bei Frankfurt, Dortmund, Bad Schwartau bei Hamburg/ Lübeck und in der Bundeshauptstadt Berlin statt. Während des eintägigen Seminars lernen Sie die 20 wichtigsten Muskeln und die jeweiligen myofaszialen Triggerpunkte kennen. Sie erfahren, in welchen Fällen diese Massage-Technik ungeeignet ist und wie Sie eine korrekte Anamnese durchführen. Wir zeigen Ihnen darüber hinaus verschiedene Behandlungskonzepte und Techniken, sodass Sie am Ende des Triggerpunkt-Kurses eine 60-minütige Therapiesitzung eigenständig durchführen können.
Unsere Dozenten Martin Schöller und Thorsten Feller, Und Anastasios Magalios führen Sie durch das Seminar. Martin Schöller ist staatlich geprüfter Masseur und medizinischer Bademeister sowie Massagetherapeut. Thorsten Feller arbeitet als Heilpraktiker und Osteopath und Anastasios Magalios ist ein versierter Massagetherapeut. Auf unserer Webseite finden Sie weitere Informationen zum Triggerpunkmassage Kurs. Sie können dort direkt Ihren Wunschtermin buchen, sofern noch ausreichend Plätze frei sind.
Bitte beachten Sie das therapeutisches Arbeiten mit dieser Methode staatl. anerkannten Physiotherapeuten, Masseuren und Heilpraktikern vorbehalten ist, diese dürfen Kranke behandeln. Alle anderen Berufsgruppen können diese Technik auch lernen und sie bei Gesunden für „Entspannung und Prävention“ anwenden.
Eine andere Behandlungsmethode, die sich ebenfalls mit den Muskeln und Faszien beschäftigt, ist das Faszientraining. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Blog-Beitrag „Was ist Faszientraining? „
Die Triggerpunkt Methode ist auch immer Bestandteil der 6-tägigen Massagetherapeut Ausbildung
Jetzt triggern lernen 😉
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